Ursachen & Symptome von Depressionen

An der Entstehung und Aufrechterhaltung von Depressionen können vielfältige Faktoren beteiligt sein.

Grundsätzlich kann man jedoch sagen, dass die Depression und deren auslösende oder aufrechterhaltende Faktoren für jeden Patienten individuell abgeklärt werden müssen.

Welche der unten aufgeführten As­pekte nun bei der Entwicklung Ihrer persönlichen Beschwerden beteiligt waren oder sind, werden wir gemeinsam mit Ihnen erarbeiten und nach Ihrem individuellen Lösungsweg suchen.

Ursächliche Faktoren

die zur Entwicklung oder Aufrechterhaltung von Depressionen beitragen können, sind:

  • Genetische Veranlagung: Sofern Depressionen in der näheren Verwandt­schaft (Herkunftsfamilie) gehäuft auftreten, ist, wie für viele psychische Er­krankungen, ein genetisches Risiko für Depressionen anzunehmen.
  • Veränderungen im Neurotransmitter (Nervenbotenstoff-) Stoffwechsel des Ge­hirns (auch ernährungsbedingte): Es ist bekannt, welche Neurotransmitter (Botenstoffe) im zentralen Nervensystem (Gehirn) für die Stim­mungslage wichtig sind und bei der Entwicklung oder Aufrechterhaltung von Depressionen eine Rolle spielen. Antidepressive Medikamente wirken in der Behandlung auf verschiedene Botenstoffe (z.B. den Serotonin- und Noradrenalinhaushalt). Die eigentliche Wirkung dieser Medikamente beruht nicht auf dem Ausgleich eines Mangels, sondern auf der Herstellung eines neuen und stabileren Gleichgewichts mit komplizierten Wechselwirkungen. Aber auch eine Ihren individuellen Bedürfnissen angepasste bzw. optimierte Ernährung und körperliche Bewegung können Ihnen helfen, so dass Arzneimittel nicht immer notwendig sind.
  • Kritische Lebensereignisse und Stressbedingungen: Vielfältige Ereignisse in Ihrem Leben, wie z.B. der Verlust eines nahestehenden Menschen, der Arbeitsplatz­verlust, die Geburt eines Kindes, Heirat, Übertritt in die Altersrente etc. können als sogenannte kritische Lebensereignisse zur Entwicklung einer Depression führen, sofern angemessene Bewältigungs- und Anpassungsstrategien feh­len.
    Zu aktuellen Stressbedingungen und Dauerstress können z.B. steigende oder andauernde hohe Anforderungen im beruflichen Bereich, anhaltende private oder berufliche Konflikte, lang anhaltende Arbeitslosigkeit, finanzielle Probleme o.ä. gezählt werden.
  • Verhaltensdefizite: Verhaltensdefizite, v.a. im Bereich der sozialen Fertigkei­ten (soziale Kompetenz), können ebenfalls als bedingende Faktoren für Depressionen in Erscheinung treten. Dies können z.B. Schwierigkeiten in Bezug auf die Abgrenzung gegenüber Forderungen von anderen Personen oder die Durchsetzung eigener Bedürf­nisse oder Probleme im Bereich der Konflikt- und Kritikfähigkeit sein
  • Dysfunktionale Einstellungen: Hierunter wer­den eingeschliffene negative Einstellungs- und Denkweisen verstanden, die anhand von unterschiedlichen Lebensereignissen gelernt wurden und der Entwicklung eines guten persönlichen Wohlbefindens und eigenen Zufriedenheit langfri­stig im Wege stehen und sich ungünstig auf Ihre eigenen Verhaltensweisen aus­wirken können.

Symptome einer Depression

Die Symtome können so vielfältig und bunt sein wie die Ursachen. Es gibt neben der depressiv passen Verarbeitung einer niedergeschlagenen Stimmung mit Antriebslosigkeit, Interessensverlust, sozialem Rückzug und Lustlosigkeit in allen Lebendsbereichen auch das Gegenteil, die aktive Verarbeitung.

Die Beschwerden (Symptome) einer Depression entwickeln sich meist über Wochen und Monate, können aber auch sehr rasch (innerhalb von Tagen oder Stunden) auftreten. Viele Betroffene sind auf ihre körperlichen Beschwerden konzentriert und vermuten meist nur körperliche Ursachen. Häufig fühlen sich Depressive auch nicht wirklich krank, sondern eher als Versager.

Die körperlichen und seelischen Anzeichen sind vielfältig und nicht immer leicht zu erkennen.

Zu dem Beschwerdebild gehören häufig:

  • Antriebslosigkeit
  • Fehlende Lebensfreude
  • Innere Leere und Traurigkeit
  • Innere Unruhe und Schlafstörungen
  • Vermindertes Selbstwertgefühl, Minderwertigkeitsgefühl
  • Konzentrationsschwäche
  • Unentschlossenheit
  • Schuldgefühle, Selbstvorwürfe
  • Interesselosigkeit
  • Abkapselung gegen Außen (sozialer Rückzug)
  • Angst
  • Denkstörungen (das Denken ist verlangsamt und dreht sich meistens nur um ein Thema, z.B. wie schlecht es mir geht, wie aussichtslos meine aktuelle Situation ist)
  • Appetitlosigkeit mit Gewichtsverlust oder Esslust mit Gewichtszunahme
  • Körperliche Beschwerden (z.B. unspezifische Kopf-, Rücken-, Bauchschmerzen)
  • Gedanken an Selbstmord