Für Diabetes-Patienten gilt als wichtige Empfehlung, regelmäßig Sport zu treiben. Nur leider fällt vielen Betroffenen die Umsetzung dieser Empfehlung sehr schwer. Da zudem auch ein Lebensstil mit vorwiegend sitzenden Aktivitäten insbesondere das Riskiko für einen Diabetes des Typs 2 erhöht, konnten jetzt Wissenschaftler beweisen, dass die sportträgen Betroffenen zumindest das durchgehende Sitzen vermeiden und häufiger von ihrer Sitzgelegenheit aufstehen sollten.
19 Typ-2-Diabetiker, die sehr viele Stunden am Tag sitzend verbrachten, nahmen an einer Studie teil. Alle Teilnehmer mussten unterschiedliche Testphasen durchlaufen. In einer viertägigen Phase wurde die Tageszeit vorwiegend sitzend verbracht. In einer weiteren viertägigen Phase wurde täglich mindestens eine Stunde Sport auf einem Ergometer getrieben. In einer weiteren Phase wurde ein jeweils fünfstündiges sitzendes Verhalten durch ein halbstündiges Gehen unterbrochen.
Nach der Auswertung, wie sich die jeweiligen Verhaltensmuster auf den Glucose- und Insulinspiegel auswirken, konnten die Wissenschaftler bestätigen, dass sich gelegentliche Sitzpausen gleichermaßen positiv auswirken wie die einstündigen Sporteinheiten. In beiden Gruppen konnte der 24-Stunden-Glucosespiegel um etwa 36 % herabgesetzt werden.
Als weiteres Ergebnis zeigte sich, dass das Unterbrechen des Sitzens zusätzlich positive Auswirkungen auf die Insulinresistenz habe und es nicht zu Blutzuckerabfällen kam, so wie es teilweise bei sportlichen Aktivitäten der Fall ist.
Für sportträge Diabetiker gilt daher die Empfehlung, alternativ zu den empfohlenen Bewegungseinheiten den vorwiegend sitzenden Tagesablauf durch Steh- und Gehpausen zu unterbrechen.
Duvivier BMFM et al.
Breaking sitting with light activities vs structured exercise: a randomised crossover study demonstrating benefits for glycaemic control and insulin sensitivity in type 2 diabetes.
Diabetologia
3/2017; 60(3): 490-8.
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